Planungshilfen und Antworten zu Solaranlagen
Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen?
Die Wirtschaftlichkeit ist insbesondere von den Standortfaktoren abhängig. Generell gilt der Süden Deutschlands als vorteilhaft, aber auch andere Regionen sind geeignet. Auch Mikrofaktoren, wie Verschattung durch Bäume oder Dachaufbauten, Reflektionen oder besondere regionale Witterungsbedingungen spielen eine große Rolle.
Die Grundlage für die Wirtschaftlichkeit bildet das Gesetz zur vorrangigen Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien (EEG). Hierdurch kann z.B. aus Photovoltaik gewonnener Strom zu gesetzlich festgelegten Konditionen über einen Zeitraum von 20 Jahren in das Netz der lokalen Energieversorger eingespeist werden.
Wie hoch ist der Ertrag im Jahr?
Als Planungshilfe dienen folgende Werte:
800 – 900 kWh pro Jahr je kWp installierte Leistung in Mitteldeutschland, 700 – 800 in Nord- und 900 – 950 kWh/kWp in Süddeutschland.
- Die tatsächliche Leistung hängt von folgenden Rahmenbedingungen ab:
- Wie ist die Anlage ausgerichtet – Südlage?
- Welche Neigung hat das Dach?
- Welche Einstrahlungswerte hat der Standort?
- Wie sonnig war das Wetter in dem Jahr?
Was ist der Unterschied zwischen PV-Modulen und Sonnenkollektoren?
PV steht für Photovoltaik, also Solarstrom. Von Modulen spricht man üblicherweise nur in diesem Zusammenhang. Der Begriff Kollektor wird für die thermischen Sonnenkollektoren zur Wassererwärmung verwendet.
Was heißt Kilowatt peak (kWp) oder Watt peak (Wp)?
„peak“ ist Englisch für „Spitze“ und bezeichnet die Nennleistung der Module unter Standard-Testbedingungen. Festgelegt sind diese mit 1.000 Watt Einstrahlungsleistung auf einem m² Fläche, Temperatur der Zelle 25ºC und AM = 1,5. Letzteres heißt, dass der Sonnenstrahl auf seinem Weg das 1,5-fache der Atmosphärendicke (AM = Air mass) der Erde durchdringt. All diese Bedingungen sind real selten; die reale Leistung weicht also von den Nennwerten ab.
Welche Voraussetzungen sollte mein Dach für eine Solarstromanlage erfüllen?
a) Die freie Fläche Ihres Daches sollte möglichst wenig Schatten von Antennen, Gebäuden, Kaminen etc. bekommen.
b) Die geneigte Fläche weist idealerweise Richtung Süden. Auch Süd-Ost bis Süd-West ist geeignet. Eine Ost- oder Westausrichtung ist allerdings nicht so ertragreich. Auch Flachdächer sind für PV-Anlagen geeignet, man verwendet dazu eine spezielle Aufständerung.
Ist für eine Solarstromanlage eine Baugenehmigung notwendig?
Für Photovoltaikanlagen in der Dachfläche oder in der Fassade ist keine Baugenehmigung erforderlich. Zu beachten sind aber eventuelle Denkmalschutzvorschriften. Für Freilandanlagen gelten als Rahmenbedingungen der Flächennutzungsplan, der Bebauungsplan bzw. die Baugenehmigung.
Wie lange hält eine Solarstromanlage?
Wir gewähren eine Leistungsgarantie von 25 Jahren auf die Solarmodule. Die Wechselrichter haben eine zweijährige Werksgarantie, welche optional auf 10 Jahre verlängert werden kann. Allgemein geht man heute von einer Anlagenlebensdauer von mind. 25 Jahren aus.
Soll ich den erzeugten Solarstrom erst selbst im Haus verbrauchen?
Pro eingespeiste kWh erhalten Sie einen garantierten Betrag (0,43 € pro kWh) von Ihrem Energieversorgungsunternehmen (bei Anlagen auf dem Dach, bis 30 kW, Inbetriebnahme 2009).
Da Sie nur zwischen 0,11 – 0,18 € je kWh zahlen, erhalten Sie den Betrag um ein Vielfaches zurück. Daher ist es empfehlenswert, die erzeugte Energie komplett zu verkaufen.
Was ist hinsichtlich einer Verschmutzung der Module zu beachten?
Die Module werden durch den Regen gereinigt, wenn sie auf einem Schrägdach oder auf einem Flachdach in einer Neigung von mindestens 20° befestigt sind (Selbstreinigungseffekt).
Blätter von nahen Bäumen sollten möglichst schnell entfernt werden. Schon die Verschattung einzelner Zellen eines Moduls hat Ertragsverluste zur Folge. Alle fünf Jahre sollten die Module allgemein überprüft werden.
Wie viel Wartung braucht die Solarstromanlage?
Da keine wartungsintensiven Bauteile existieren ist allgemein keine oder nur sehr wenig Wartung z.B. in Form eines Frühjahr-Checks nötig. Anhand des Einspeisezählers oder der Bilanzierung mit Computer/Datenlogger sollte regelmäßig überprüft werden, wie plausibel die Ertragswerte sind. Ausfälle können mit dieser Kontrolle rasch erfasst werden.
Zerstört Hagelschlag die Module?
Für die Module wird nicht nur ein gehärtetes Spezialglas verwendet, es wird zu Testzwecken auch mit Eiskugeln beschossen. Es handelt sich um Tests nach IEC – Norm, die mit Eiskugeln von 12,5 mm bis zu 35 mm Durchmesser durchgeführt werden; die Aufprallgeschwindigkeit hat einen Höchstwert von 140 km/h.
Hagelschlag stellt generell daher eine sehr geringe Gefahr für die Module dar.
Was passiert, wenn der Blitz einschlägt?
Ein Blitzschlag kann eine Solarstromanlage zerstören. Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit eines direkten Blitztreffers auch nicht durch die Anlage erhöht. Eher wird die Solaranlage durch einen Blitzschlag in der Nähe zerstört (Überspannung). In die Wechselrichter wird daher ein Überspannungsableiter integriert.
Rentiert sich eine Nachführanlage?
Sie können damit bis zu 30 % mehr Erträge erhalten, denn die Anlage wird dem Sonnenstand permanent nachgeführt.
Für aufdachmontierte Anlagen ist eine Nachführung nicht empfehlenswert. Auch bei anderen Anlagen ist der finanzielle Nutzen der Mehrerträge mit dem relativ hohen Aufwand – für Bau und Statik der Nachführung vorher gegen zu rechnen.